Skrotalrekonstruktion

Was ist eine Skrotalrekonstruktion?

Die Skrotalrekonstruktion ist ein chirurgischer Eingriff zur Wiederherstellung oder Neugestaltung des Skrotums (Hodensacks). Sie wird bei Männern durchgeführt, die aufgrund von angeborenen Fehlbildungen, Unfällen, Krebsbehandlungen (z. B. Hodenkrebs) oder anderen medizinischen Ursachen einen deformierten oder fehlenden Hodensack aufweisen. Je nach Fall wird das Skrotum entweder rekonstruiert oder neu gebildet. Bei Bedarf kann der Eingriff auch funktionelle Aspekte wie den Schutz oder Halt der Hoden berücksichtigen.

Die Skrotalrekonstruktion kann eine erhebliche psychologische und emotionale Wirkung haben, da sie Männern hilft, ihr Selbstvertrauen zurückzugewinnen und sich in ihrem Körper wohler zu fühlen. Sie ist häufig Teil geschlechtsangleichender Operationen oder wird nach der Entfernung der Hoden (Orchiektomie) durchgeführt.

Vorteile der Skrotalrekonstruktion

• Ästhetische Wiederherstellung: Ein natürliches, symmetrisches Aussehen des Hodensacks wird erreicht – das Körperbild wird verbessert.
   
• Erhöhter Komfort: Männer mit Asymmetrien oder Beschwerden infolge von Trauma oder Operationen profitieren von einem verbesserten Tragegefühl.
   
• Psychisches Wohlbefinden: Die Prozedur stärkt das Selbstwertgefühl, das Körperbewusstsein und das sexuelle Selbstvertrauen.
   
• Funktionale Vorteile: Bei Bedarf kann der Schutz und Halt der Hoden optimiert werden.
   
• Individuelle Gestaltung: Die Rekonstruktion ist anpassbar – inklusive der Option, Hodenprothesen einzusetzen, um ein möglichst realistisches Ergebnis zu erzielen.
   

Für wen ist eine Skrotalrekonstruktion geeignet?

Eine Skrotalrekonstruktion ist ideal für Männer, die:

• Traumatische Verletzungen am Hodensack erlitten haben (z. B. durch Unfälle oder Operationen).
   
• Eine Orchiektomie hinter sich haben und das äußere Erscheinungsbild rekonstruieren möchten.
   
• Eine geschlechtsangleichende Operation (z. B. bei Transmännern) planen und ein maskulines Genitalbild wünschen.
   
• Angeborene Fehlbildungen wie Skrotalagenesie (Fehlen des Hodensacks) haben.
   
• Realistische Erwartungen an das Ergebnis mitbringen – das natürliche Skrotum kann funktional und optisch nachgebildet werden, jedoch nicht identisch ersetzt werden.
  
   

Wie funktioniert eine Skrotalrekonstruktion? Schritt-für-Schritt-Erklärung

1. Fachärztliches Beratungsgespräch:
   Ein erfahrener plastischer Chirurg oder Urologe bewertet Ihre Situation, klärt Ihre Ziele und bespricht mögliche Methoden.
    
2. Vorbereitung:
   
   • Absetzen bestimmter Medikamente
   • Allgemeine Gesundheitsprüfung
   • Eventuell bildgebende Verfahren zur OP-Planung
     Der Patient erhält eine transparente Aufklärung über Risiken, Verlauf und Nachsorge.
      
3. Chirurgischer Eingriff:
   
   • Gewebeaufbau: Je nach Ausgangslage wird körpereigenes Gewebe (z. B. aus der Bauchregion oder den Labien) oder synthetisches Material verwendet.
   • Hodenprothesen (optional): Weiche, bewegliche Prothesen, die dem Aussehen und Gewicht natürlicher Hoden nachempfunden sind, werden eingesetzt.
   • Formung und Symmetrie: Der Hodensack wird ästhetisch geformt und an die Anatomie des Patienten angepasst.
   • Wundverschluss: Die Nähte werden präzise gesetzt, um Narbenbildung zu minimieren und die Heilung zu fördern.
      
4. Erholung:
   
   • Postoperative Schwellung, Blutergüsse und Schmerzen sind normal und medikamentös behandelbar.
   • Verzicht auf Geschlechtsverkehr und schweres Heben für mehrere Wochen.
   • Arbeits- und Alltagsfähigkeit nach individueller Einschätzung – meist innerhalb von 2–4 Wochen.
      
5. Nachsorge:
   
   • Regelmäßige Kontrolluntersuchungen zur Überwachung der Heilung.
   • Überprüfung der Lage und Passform der Hodenprothesen (falls verwendet).
   • Anpassung des weiteren Verlaufs je nach Heilverlauf.
      

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